Praxisfehler

Warum Fehler beim Unternehmensverkauf so teuer sind

Beim Unternehmen verkaufen wirken Fehler nicht wie einzelne Patzer.

Sie wirken kumulativ.

Ein kleiner Denkfehler am Anfang zieht größere Probleme im Prozess nach sich.

Was zunächst harmlos erscheint, wird später zur Begründung für Abschläge, Bedingungen oder Abbruch.

Wer die Gesamtlogik verstehen will, sollte hier einsteigen: Unternehmen verkaufen

Fehler 1: Verkaufsstart ohne klare Zielsetzung

Viele Unternehmer starten Gespräche, ohne zu wissen, was sie eigentlich wollen.

Verkauf, Nachfolge, Teilverkauf oder Entlastung verschwimmen.

Käufer merken diese Unklarheit schnell.

Sie nutzen sie, um Tempo, Themen und Bewertung zu bestimmen.

Ohne klare Zielsetzung verlierst du die Kontrolle über den Prozess.

Fehler 2: Fokus auf Wunschpreis statt auf Risiko

Ein häufiger Denkfehler ist die Fixierung auf einen Preis.

Käufer denken nicht in Preisen, sondern in Risiken.

Wer nur argumentiert, ohne Risiken zu adressieren, verliert Glaubwürdigkeit.

Der Preis fällt nicht wegen harter Verhandlungen, sondern wegen unbeantworteter Zweifel.

Fehler 3: Vorbereitung erst im Verkaufsprozess

Viele Unternehmer beginnen mit der Strukturierung, sobald ein Käufer fragt.

Dann ist es zu spät.

Was erst auf Nachfrage entsteht, wirkt konstruiert.

Käufer bewerten den Zustand vor der Prüfung, nicht die Reaktion darauf.

Fehler 4: Inhaberabhängigkeit unterschätzen

Inhaberabhängigkeit wird selten offen diskutiert.

Käufer sprechen darüber nicht emotional, sondern rechnerisch.

Je mehr Entscheidungen, Kundenkontakte und Wissen am Inhaber hängen, desto höher das Risiko.

Dieses Risiko verschwindet nicht durch gute Zahlen.

Fehler 5: Zahlen erklären statt belegen

Viele Verkäufer erklären ihre Zahlen gut.

Zu gut.

Käufer wollen keine Erklärungen, sie wollen Nachvollziehbarkeit.

Wenn Zahlen nur mündlich funktionieren, entsteht Misstrauen.

Misstrauen führt zu Abschlägen.

Fehler 6: Emotionale Verteidigung des eigenen Unternehmens

Verkäufer verteidigen ihr Lebenswerk.

Käufer bewerten ein Investment.

Diese Perspektiven kollidieren.

Emotionale Rechtfertigung verschlechtert die Verhandlungsposition.

Sachliche Einordnung stärkt sie.

Fehler 7: Mitarbeiter falsch einbinden

Zu frühe Information erzeugt Unruhe.

Zu späte Information zerstört Vertrauen.

Käufer beobachten sehr genau, wie stabil das Team reagiert.

Fehler in der Kommunikation wirken direkt auf Preis und Bedingungen.

Fehler 8: Übergabe als Formalität betrachten

Viele Verkäufer unterschätzen die Übergabephase.

Sie sehen sie als Nacharbeit, nicht als Risikozone.

Für Käufer ist die Übergabe ein zentraler Bewertungsfaktor.

Unklare Rollen führen zu langen Bindungen oder Preisabschlägen.

Fehler 9: Zeitdruck ignorieren

Zeitdruck wird selten offen kommuniziert.

Käufer spüren ihn trotzdem.

Krankheit, Alter, Erschöpfung oder private Faktoren wirken sich auf Verhandlungen aus.

Zeitdruck verschiebt Machtverhältnisse.

Fehler 10: Berater unkoordiniert einsetzen

Steuerberater, Anwälte, Makler und Banken sprechen oft unterschiedliche Sprachen.

Ohne klare Führung entstehen widersprüchliche Aussagen.

Käufer nutzen diese Inkonsistenzen gezielt.

Warum diese Fehler so häufig passieren

Die meisten Unternehmer verkaufen nur einmal.

Käufer kaufen mehrfach.

Dieses Ungleichgewicht prägt den Prozess.

Fehler entstehen nicht aus Dummheit, sondern aus fehlender Perspektive.

Warum Vermeidung wichtiger ist als Optimierung

Viele Verkäufer wollen optimieren.

Preis steigern, Story verbessern, Angebote vergleichen.

Wichtiger ist es, Fehler zu vermeiden.

Jeder vermiedene Fehler schützt Preis und Bedingungen stärker als jede Optimierung.

Fazit: Fehler kosten nicht ein bisschen Geld

Fehler kosten Verhandlungsmacht.

Sie kosten Zeit, Nerven und oft zweistellige Prozentbeträge.

Wer sie früh erkennt, kann gegensteuern.

Wer sie erst im Prozess bemerkt, zahlt den Preis.