Du kaufst nicht nur Zahlen, du kaufst Funktionslogik

Startpunkt: Die zentrale Übersicht zur Kaufentscheidung

Wenn du die Gesamtlogik sauber einordnen willst, findest du hier die zentrale Seite mit Struktur, Risiken und Orientierung: Unternehmen kaufen

Die folgende Checkliste ist der operative Teil. Sie hilft dir, im Gespräch und in der Prüfung die richtigen Fragen zu stellen.

Checkliste 1: Inhaberabhängigkeit erkennen

Wer trifft Entscheidungen im Alltag, wenn es unklar ist. Wer entscheidet Preise, Kulanz, Sonderfälle. Wer beruhigt wichtige Kunden, wenn etwas schiefläuft. Wer löst Konflikte zwischen Mitarbeitern. Wenn die Antworten immer auf eine Person zeigen, kaufst du Abhängigkeit.

Prüffragen: Läuft der Betrieb mehrere Wochen ohne den Inhaber. Gibt es Verantwortliche mit echter Entscheidungskompetenz. Ist Wissen verteilt oder steckt es in Köpfen.

Checkliste 2: Verantwortung und zweite Ebene

Ein Unternehmen ist nur dann übertragbar, wenn Verantwortung getragen wird. Titel sind unwichtig, Verhalten ist entscheidend. Beobachte, ob Führungskräfte Entscheidungen treffen oder ob sie sich rückversichern müssen.

Prüffragen: Wer übernimmt Vertretung. Wer priorisiert Arbeit. Wer darf Nein sagen. Wer kontrolliert Qualität. Wer trifft Personalentscheidungen im Alltag.

Checkliste 3: Prozesse, die ohne Helden funktionieren

Viele Betriebe laufen, weil einzelne Mitarbeiter alles im Kopf haben. Das ist im Alltag bequem, aber für Käufer riskant. Sobald diese Personen ausfallen, bricht Stabilität weg.

Prüffragen: Welche Abläufe sind dokumentiert. Wie wird eingearbeitet. Wie werden Fehler gefunden und behoben. Gibt es Standards, die auch neue Mitarbeiter umsetzen können.

Checkliste 4: Kundenbindung und Übergabefähigkeit

Käufer unterschätzen, dass Kunden nicht beim Unternehmen bleiben, sondern bei Menschen. Wenn die wichtigsten Kundenbeziehungen am Inhaber hängen, wird die Übergabe zur Vertrauensprüfung.

Prüffragen: Wer hat die Top 10 Kunden in den letzten 12 Monaten betreut. Wer kennt Preise, Konditionen, Sonderabsprachen. Wie läuft Kommunikation, wenn der Inhaber nicht verfügbar ist.

Checkliste 5: Steuerung und Transparenz im Betrieb

Gute Zahlen sind wertlos, wenn der Betrieb nicht steuerbar ist. Ein Käufer braucht Transparenz: Wo entstehen Probleme, wie schnell werden sie sichtbar, und wer reagiert.

Prüffragen: Gibt es feste Meetings, Kennzahlen, Routinen. Wie werden Abweichungen besprochen. Wer entscheidet Maßnahmen. Wie schnell wird nachgesteuert.

Checkliste 6: Übergabephase aktiv planen

Die Übergabephase entscheidet, ob Vertrauen entsteht. Ohne klare Rollen entsteht Doppelsteuerung oder Vakuum. Beides ist gefährlich.

Prüffragen: Welche Rolle hat der Verkäufer nach Closing. Wie lange bleibt er. Welche Entscheidungen trifft er nicht mehr. Wie werden Kunden informiert. Wie werden Mitarbeiter geführt. Wie wird Autorität sichtbar übergeben.

Checkliste 7: Deine eigene Rolle realistisch einschätzen

Viele Käufer planen, schnell strategisch zu führen. In der Praxis müssen sie oft zuerst Stabilität herstellen. Wenn du das nicht einpreist, landest du in operativer Überlastung.

Prüffragen: Welche Aufgaben würdest du in den ersten 90 Tagen selbst machen müssen. Welche Rollen sind unbesetzt. Wie schnell kannst du delegieren. Welche Entscheidungen hängen aktuell am Verkäufer.

Checkliste 8: Entscheidungslogik statt Bauchgefühl

Der größte Fehler ist, sich vom Deal treiben zu lassen. Druck entsteht durch Zeit, Emotion und Konkurrenz. Eine Checkliste schützt dich vor dem Reflex, Risiken zu relativieren.

Du brauchst eine klare Entscheidung: Kaufst du ein System oder ersetzt du eine Person. Wenn du eine Person ersetzt, muss der Preis das Risiko widerspiegeln, und der Übergabeplan muss es auffangen.

Fazit: Eine gute Checkliste ersetzt keine Erfahrung, aber sie verhindert Blindflug

Die Checkliste soll dich nicht lähmen, sondern schärfen. Sie zwingt dich, die richtigen Fragen zu stellen, bevor du dich bindest.

Wenn du die Kaufentscheidung sauber strukturieren willst, nutze die zentrale Übersicht: Unternehmen kaufen