Hast du dich jemals gefragt, ob Franchise wirklich nur aus den bekannten Fast-Food-Ketten besteht? Oder ob es vielleicht noch ganz andere, spannende Modelle gibt? Dann bist du hier genau richtig! Franchise ist nämlich viel mehr als Burger, Pommes und Kaffee-to-go. Es gibt unzählige Varianten, und jede hat ihre eigenen Besonderheiten, Chancen und Herausforderungen. In diesem Artikel schauen wir uns die verschiedenen Arten von Franchise genauer an – und wer weiß, vielleicht findest du ja dein perfektes Modell!
Was genau ist Franchise?
Bevor wir tiefer einsteigen, eine kurze Erklärung: Franchise ist ein Geschäftsmodell, bei dem ein Unternehmer (Franchisenehmer) das Konzept, die Marke und das Know-how eines bestehenden Unternehmens (Franchisegeber) nutzt. Dafür zahlt der Franchisenehmer Gebühren und hält sich an bestimmte Vorgaben. Doch nicht jedes Franchise funktioniert gleich. Es gibt verschiedene Arten, die sich in Struktur, Kontrolle und Unabhängigkeit unterscheiden.
Die wichtigsten Arten von Franchise im Überblick
1. Produkt- und Markenfranchise
Das Produkt- und Markenfranchise ist eine der ältesten Formen des Franchising. Hier geht es in erster Linie darum, dass der Franchisenehmer bestimmte Produkte einer Marke verkauft. Dabei agiert er relativ eigenständig, profitiert aber von der Bekanntheit und den Marketingmaßnahmen des Franchisegebers.
Beispiele für Produkt- und Markenfranchise:
- Coca-Cola: Abfüller dürfen das Getränk herstellen und unter der Marke verkaufen.
- Autohändler: Exklusive Partnerschaften mit Herstellern wie Mercedes oder BMW.
- Schmuck- oder Kosmetikmarken: Parfümerien und Schmuckgeschäfte mit bestimmten Markenrechten.
📌 Besonderheit: Hier steht das Produkt im Mittelpunkt, nicht unbedingt das Geschäftsmodell oder die Art des Verkaufs.
2. Vertriebsfranchise (Handelsfranchise)
Beim Vertriebsfranchise erhält der Franchisenehmer nicht nur die Produkte zum Weiterverkauf, sondern auch ein bewährtes Konzept für den Vertrieb, das oft Ladenlayout, Marketingstrategien und Preismodelle beinhaltet.
Beispiele für Vertriebsfranchise:
- Supermarktketten: Rewe oder Edeka arbeiten mit selbstständigen Kaufleuten zusammen.
- Tankstellen: Aral oder Shell vergeben ihre Standorte an Franchisenehmer.
- Baumärkte oder Fachgeschäfte: Franchisenehmer führen Filialen nach bestimmten Vorgaben.
📌 Vorteile: Der Franchisenehmer profitiert von bewährten Verkaufsstrategien und einer etablierten Marke.
3. Systemfranchise (Business-Format-Franchise)
Hier geht es nicht nur um ein Produkt, sondern um die Übernahme eines gesamten Geschäftsmodells. Der Franchisegeber stellt ein fertiges Konzept inklusive Betriebsführung, Marketing, Schulungen und oft sogar Software zur Verfügung.
Beispiele für Systemfranchise:
- McDonald’s: Jedes Restaurant folgt denselben Abläufen, von der Bestellannahme bis zur Zubereitung.
- Subway: Vom Rezept bis zur Lieferkette ist alles vorgegeben.
- Fitnessstudios: Ketten wie Mrs. Sporty setzen auf ein einheitliches Konzept mit festgelegtem Training und Dienstleistungen.
📌 Herausforderung: Wenig Flexibilität, da das gesamte Konzept zentral gesteuert wird.
4. Dienstleistungsfranchise
Hier werden keine Produkte verkauft, sondern Dienstleistungen nach einem standardisierten Modell angeboten. Besonders in Bereichen wie Pflege, Bildung oder Handwerk ist dies eine häufige Franchiseform.
Beispiele für Dienstleistungsfranchise:
- Home Instead: Seniorendienstleistungen mit einheitlichem Betreuungskonzept.
- Mail Boxes Etc.: Logistik- und Versandservices mit festgelegtem Angebot.
- Nachhilfeinstitute: Lernstudios wie Studienkreis oder Kumon basieren auf Franchise-Systemen.
📌 Perfekt für: Dienstleistungsbereiche mit standardisierten Prozessen und hoher Nachfrage.
5. Social Franchise
Social Franchise unterscheidet sich von klassischen Modellen dadurch, dass der Fokus auf sozialem oder gemeinnützigem Nutzen liegt. Die Struktur ähnelt klassischen Franchise-Systemen, aber der Gewinn steht nicht im Mittelpunkt.
Beispiele für Social Franchise:
- Die Tafeln: Essen für Bedürftige nach einem bewährten Konzept.
- Teach For All: Bildungsförderung durch ein global standardisiertes Modell.
📌 Besonderheit: Finanzierung läuft oft über Spenden oder öffentliche Mittel statt über klassische Umsätze.
6. Master-Franchise
Beim Master-Franchise geht es um großflächige Expansionspläne. Der Franchisegeber vergibt die Rechte für eine gesamte Region oder ein Land an einen Master-Franchisenehmer, der dann weitere Franchisepartner rekrutiert.
Beispiele für Master-Franchise:
- Starbucks: In vielen Ländern agieren Master-Franchisenehmer als Betreiber.
- Domino’s Pizza: Der Master-Franchisenehmer baut landesweite Strukturen auf.
📌 Geeignet für: Unternehmer mit Kapital und Erfahrung, die eine größere Expansion anstreben.
Welches Franchise-Modell passt zu dir?
Nicht jedes Modell passt zu jedem Gründer. Überlege dir genau:
- Willst du Produkte verkaufen oder Dienstleistungen anbieten?
- Brauchst du ein fertiges Konzept oder willst du flexibel agieren?
- Wie hoch ist dein Startkapital?
- Wie viel Eigenverantwortung willst du übernehmen?
Fazit
Franchise ist eine attraktive Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. Ob Einzelhandel, Dienstleistung oder soziale Initiative – es gibt viele Wege. Wichtig ist, sich intensiv mit den jeweiligen Modellen auseinanderzusetzen, um das passende für sich zu finden.
Danke für den super Beitrag! Ich finde es spannend, dass es eben nicht nur das „klassische Franchise“ gibt. Viele denken direkt an große Marken und Filialsysteme, aber tatsächlich gibt es ja auch Lizenzmodelle oder das Management-Franchise, bei dem der Franchisenehmer selbst nicht aktiv im Tagesgeschäft steht. Mich würde interessieren: Mit welchem Modell hast du persönlich die besten Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße, Lukas
Toller Artikel, danke dir! Ich finde besonders Dienstleistungs-Franchises super spannend. Viele kennen nur Produkt-Franchises aus dem Einzelhandel oder Gastro-Bereich, aber gerade in Bereichen wie Fitness, Pflege oder Coaching sind Dienstleistungsmodelle mega erfolgreich. Mich interessiert: Siehst du in Zukunft noch mehr Potenzial für serviceorientierte Franchise-Systeme?
Liebe Grüße, Elena
Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich habe mal mit einem Franchisegeber gesprochen, der auf das sogenannte Area-Development-Modell setzt . Da übernimmt ein Franchisenehmer gleich eine ganze Region und eröffnet mehrere Standorte – natürlich anspruchsvoll, aber ideal fürs schnelles Wachstum. Nutzt du auch solche Modelle oder konzentrierst du dich lieber auf Einzellizenzen?
Viele Grüße, Florian
Super Beitrag! Ich finde, das Master-Franchise -Modell ist total spannend, besonders wenn’s um Internationalisierung geht. Da übernimmt ein Master-Partner dann gleich ein ganzes Land oder großes Gebiet und wird selbst zum „Mini-Franchisegeber“. Mich würde interessieren: Wäre das für dich auch eine Option für die Expansion ins Ausland oder bleibst du lieber im Direktvertrieb?
Liebe Grüße,
Sophie
Danke für den tollen Beitrag! Ich finde es spannend, wie vielseitig Franchise-Modelle sein können. Besonders das Produktionsfranchise, wo Franchisenehmer selbst, machen finde ich echt interessant – das sieht man oft im Food- oder Getränkebereich. Denkst du, solche Modelle sind auch für kleinere Unternehmen realistisch, oder eher etwas für große Player?
Viele Grüße,
Jonas