Wo du als Franchise-Partner ziemlich frei bist
1. Mitarbeiterführung & Teamkultur
Klar, der Franchise-Geber kann dir Schulungen oder Guidelines geben, was Teamführung oder Servicequalität betrifft – aber wie du dein Team führst, liegt voll in deiner Hand. Willst du ein lockeres, familiäres Teamklima? Super. Du willst klare Strukturen, vielleicht sogar ein bisschen straffer? Auch fein.
Du bist der Chef vor Ort.
2. Lokales Marketing & Netzwerken
Ja, oft bekommst du vom Franchise-Geber Marketingmaterialien und überregionale Kampagnen. Aber wie du vor Ort Kunden anziehst, Events veranstaltest oder Social Media nutzt – da hast du meist viel Spielraum. Ob du ein Gewinnspiel für deine Stammkunden machst, bei der Stadtteilmesse dabei bist oder lokale Kooperationen eingehst, entscheidest du.
3. Gestaltung deines Tagesablaufs & Unternehmertums
Viele unterschätzen das: Du bist wirklich selbstständig! Du kannst entscheiden, wie du deinen Tag strukturierst, welche Aufgaben du delegierst, wo du den Schwerpunkt setzt. Manche Franchise-Nehmer sind voll im operativen Geschäft eingebunden, andere ziehen sich nach einer Weile etwas zurück und leiten mehr strategisch.
Wie du arbeiten willst, liegt bei dir.
4. Wachstumsstrategie
Willst du nach ein paar Jahren vielleicht einen zweiten, dritten Standort eröffnen? Oder bleibst du lieber bei einem, dafür aber persönlich eng dabei? Auch hier kannst du (oft!) selbst entscheiden, wie groß du werden möchtest. Viele Franchise-Systeme freuen sich sogar über Multi-Unit-Partner!
Wo dir das Franchise-System klare Vorgaben macht
Okay, jetzt kommen wir zum anderen Teil. Denn Franchise heißt eben auch: Du kaufst dir in ein fertiges System ein – und das System gibt bestimmte Dinge vor.
Hier musst du dich auf Standards einlassen:
1. Produkt- oder Dienstleistungsangebot
Du darfst nicht einfach spontan die Speisekarte ändern, ein neues Fitness-Programm erfinden oder dein Sortiment erweitern, wenn der Franchise-Geber klare Vorgaben hat. Warum? Weil die Marke für bestimmte Produkte/Dienstleistungen steht – und Konsistenz hier essenziell ist.
2. Corporate Identity & Design
Logo, Farben, Ladenbau, Uniformen – das alles ist oft fix geregelt. Macht auch Sinn: Kunden erwarten, dass die Marke überall gleich auftritt. Das mag im ersten Moment vielleicht nach Einschränkung klingen, sorgt aber für starken Wiedererkennungswert und Vertrauen.
3. Preisgestaltung (teilweise)
Gerade in der Gastronomie oder im Einzelhandel kann es sein, dass Preise vorgegeben sind – zumindest Richtpreise. Damit wird sichergestellt, dass kein Partner die Marke durch Dumpingpreise oder überzogene Angebote beschädigt.
4. Lieferanten & Produkteinkauf
Viele Franchise-Geber schreiben bestimmte Lieferanten vor. Das spart dir Zeit bei der Suche und sichert dir meist günstigere Einkaufspreise – aber klar: Du kannst nicht einfach beim günstigsten Anbieter um die Ecke bestellen.
Ist das schlecht? Eher im Gegenteil!
Jetzt kommt der Punkt, den viele erst später erkennen: Diese Vorgaben sind kein Käfig, sondern eher ein Sicherheitsnetz. Warum?
- Sie schützen dich vor teuren Anfängerfehlern.
- Sie stellen sicher, dass du von Anfang an mit einem funktionierenden System arbeitest.
- Du musst das Rad nicht neu erfinden – das spart Zeit, Nerven und oft auch Geld.
Und genau diese Balance zwischen Vorgaben und Freiraum ist der Grund, warum Franchise für viele der perfekte Mittelweg ist: Du bist selbstständig, aber nicht allein auf weiter Flur.
Persönliche Geschichte gefällig?
Ich kenne eine Franchise-Nehmerin, die ein Café betreibt. Anfangs dachte sie: „Ich will ALLES selbst entscheiden!“ Heute sagt sie, dass sie heilfroh ist, dass sie beim Branding, der Produktpalette und den Prozessen unterstützt wird. Dadurch kann sie sich auf das konzentrieren, was sie liebt: Mitarbeiterführung, Community-Events organisieren, Kunden begeistern.
Fazit: Die Freiheit liegt darin, wie du das Franchise-System nutzt – nicht darin, es komplett umzukrempeln.
Fazit: Wie viel Freiheit hast du wirklich?
Die ehrliche Antwort: Du hast viel Freiheit im täglichen Business, bei der Führung, beim lokalen Auftritt und beim Wachstum. Aber du bewegst dich innerhalb eines klaren Rahmens.
Und das ist auch gut so. Denn dieser Rahmen schützt dich vor klassischen Gründerfallen und gibt dir Rückhalt, während du als Unternehmer*in deinen eigenen Weg gehst.