Hast du dich jemals gefragt, warum einige Franchise-Standorte boomen, während andere vor sich hin dümpeln? Warum gibt es Filialen derselben Marke, bei denen die Kunden Schlange stehen, und andere, die fast leer sind? Die Antwort liegt oft an einem entscheidenden Punkt: dem Standort.

Doch wie findet man den perfekten Platz für ein Franchise? Welche Faktoren sind wirklich ausschlaggebend? In diesem Artikel gehen wir Schritt für Schritt durch den Prozess der Standortsuche und zeigen, wie du als Franchisegeber oder -nehmer den idealen Ort findest.


Warum ist der Standort so wichtig?

Der Standort kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Egal, wie stark die Marke ist oder wie gut das Produkt: Wenn niemand den Laden findet oder die Zielgruppe nicht passt, bringt die beste Geschäftsidee nichts.

Ein guter Standort…

  • zieht die richtige Zielgruppe an – Kundenströme sind entscheidend.
  • ist gut sichtbar und erreichbar – sowohl für Kunden als auch für Lieferanten.
  • passt zur Marke – ein High-End-Restaurant funktioniert nicht in einem Industriegebiet.
  • bietet Wachstumspotenzial – denn du willst ja langfristig erfolgreich sein.

Kurz gesagt: Der Standort ist nicht nur ein Ort, sondern eine strategische Entscheidung!


Die wichtigsten Schritte zur perfekten Standortwahl

1. Kenne deine Zielgruppe

Wer sind deine idealen Kunden? Junge Familien, Pendler, Studenten oder Senioren? Je besser du deine Zielgruppe verstehst, desto gezielter kannst du nach einem passenden Standort suchen.

  • Wo lebt, arbeitet oder verbringt deine Zielgruppe ihre Freizeit?
  • Welche Kaufgewohnheiten haben sie?
  • Wie weit sind sie bereit zu fahren, um dein Angebot zu nutzen?

Tipp: Nutze Marktforschungsdaten, um herauszufinden, wo deine potenziellen Kunden am häufigsten anzutreffen sind.

2. Analysiere die Konkurrenz

Ist es gut, wenn dein Franchise in direkter Nähe zur Konkurrenz ist? Die Antwort ist: Es kommt darauf an.

  • Hohe Konkurrenzdichte kann bedeuten, dass ein Standort lukrativ ist.
  • Keine Konkurrenz? Das kann entweder eine Chance oder ein Warnsignal sein.
  • Indirekte Konkurrenz beachten: Ein Bio-Bistro muss nicht direkt neben einer anderen Bio-Kette liegen, aber vielleicht in einem Viertel mit gesundheitsbewussten Kunden.

3. Sichtbarkeit und Erreichbarkeit prüfen

Wie oft fährst du an einem Laden vorbei und denkst: „Oh, den gibt es ja auch noch!“ – aber du hältst nie an? Sichtbarkeit und Zugänglichkeit sind essenziell.

  • Ist das Geschäft gut von der Straße oder dem Gehweg aus zu sehen?
  • Gibt es Parkmöglichkeiten oder eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr?
  • Ist der Eingang einladend und gut erreichbar?

4. Kosten-Nutzen-Abwägung: Ist die Miete gerechtfertigt?

Der perfekte Standort kann teuer sein – aber lohnt es sich?

  • Fixkosten vs. Umsatzpotenzial: Kannst du trotz hoher Miete profitabel arbeiten?
  • Langfristige Mietverträge prüfen: Flexibilität ist wichtig.
  • Verhandlungen führen: Oft sind Mieten verhandelbar – gerade bei lukrativen, aber risikoreichen Standorten.

5. Laufkundschaft oder gezieltes Zielpublikum?

Je nach Geschäftstyp brauchst du viel Laufkundschaft oder gezielte Besucher. Ein Fast-Food-Laden profitiert von hoher Laufkundschaft, während ein hochpreisiger Juwelier eher gezielte Kundenbesuche anstrebt.

  • Hohe Passantenfrequenz = viele Spontankäufe
  • Zielgerichtete Standorte = weniger, aber zahlungskräftige Kunden

6. Infrastruktur und Umfeld analysieren

Das Umfeld eines Standorts beeinflusst den Erfolg maßgeblich.

  • Gibt es Schulen, Büros, Einkaufszentren oder Freizeitmöglichkeiten in der Nähe?
  • Wie entwickelt sich das Viertel? Wächst es oder stirbt es aus?
  • Wie sind die öffentlichen Verkehrsanbindungen?

Tipp: Schau dir die Entwicklung der letzten Jahre an. Falls in der Umgebung viele neue Geschäfte entstanden sind, könnte das ein positives Signal sein.


Fazit: Standortwahl ist eine Strategie, kein Glücksspiel

Die Wahl des perfekten Standorts ist keine Bauchentscheidung, sondern harte Analyse. Es gibt keine universelle Erfolgsformel, aber wer Zielgruppe, Wettbewerb, Kosten und Infrastruktur genau prüft, hat die besten Chancen auf einen Standort, der sich auszahlt.

Und ganz ehrlich: Es lohnt sich, Zeit in die Suche zu investieren. Denn ein guter Standort bedeutet nicht nur hohe Umsätze, sondern auch langfristige Sicherheit und weniger Kopfschmerzen!

4 Replies to “Wie helfe ich Franchisenehmern bei der Standortsuche?”

  1. Danke für den tollen Beitrag! Ich finde, die Standortsuche wird oft unterschätzt – dabei entscheidet der richtige Ort ja über Erfolg oder Misserfolg. Eine Freundin von mir ist Franchisenehmerin und meinte mal: „Ein guter Standort ist die halbe Miete.“ Ich glaube, gerade als Franchisegeber kann man hier viel Unsicherheit in Kauf nehmen. Marktanalysen, Fußgängerfrequenz-Daten, Konkurrenz-Checks – das alles ist Gold wert. Mich würde interessieren: Arbeitest du dabei auch mit externen Experten, wie Maklern oder Standortanalysten?
    Liebe Grüße, Leonie

  2. Super spannender Beitrag, danke dir! Für mich ist bei der Standortsuche vor allem wichtig, dass Franchisegeber und -nehmer offen kommunizieren. Ich habe mal erlebt, wie ein Franchisegeber den Standort quasi „vorgegeben“ hat – der Franchisenehmer fühlte sich null eingebunden und hat’s am Ende bereut. Besser finde ich’s, wenn beide gemeinsam die Umgebung analysieren: Wer lebt dort? Wie ist das Kaufverhalten? Welche Mitbewerber gibt’s? So wird aus der Standortsuche eine echte Zusammenarbeit. Wie gehst du das konkret an? Gibt’s Checklisten, die du deinen Franchisenehmern mitgibst?
    Beste Grüße,
    David

  3. Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich glaube, gerade in der Anfangsphase sind viele Franchisenehmer komplett überfordert mit der Standortfrage. Was ich super finde: Wenn der Franchisegeber da nicht nur Tipps gibt, sondern auch aktiv Tools bereitstellt – Standortdatenbanken, GIS-Analysen oder sogar direkte Kontakte zu Vermietern. Ich habe mal gehört, dass manche Franchisegeber sogar selbst Mietverträge aushandeln, um ihren Partnern den Rücken freizuhalten. Wie stark unterstützt du bei Verhandlungen oder Standortbesichtigungen?
    Liebe Grüße,
    Alina

  4. Danke für deinen spannenden Artikel! Ich finde, ein entscheidender Punkt ist auch, wie flexibel das Franchise-System an verschiedene Standorte angepasst werden kann. Manchmal ist der „perfekte“ Standort einfach zu teuer oder schwer zu bekommen – da hilft es, wenn das Konzept auch an B-Lagen funktioniert. Ein Bekannter von mir hat ein Franchise eröffnet und erst durch kreative Lösungen (kleinerer Laden, Fokus auf Take-away) den idealen Standort gefunden. Begleitest du deinen Franchisenehmer auch dabei, solche Alternativen auszuloten?

    Liebe Grüße, Theresa

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