Hast du dich jemals gefragt, was ein Franchisegeber eigentlich leisten muss?
Viele denken, ein Franchisegeber stellt nur sein Logo und ein paar Regeln zur Verfügung, und der Franchisenehmer muss dann zusehen, wie er klarkommt. Aber so einfach ist das nicht! Wer in ein Franchise investiert, erwartet mehr als nur einen Markennamen – es geht um ein erprobtes Konzept, Schulungen, Support und vieles mehr. Doch was genau muss der Franchisegeber liefern, damit das Ganze ein Erfolg wird? Schauen wir uns das mal genauer an.
1. Das Fundament: Ein erprobtes Geschäftsmodell
Bevor jemand ein Franchise kauft, sollte das Konzept bereits erfolgreich getestet sein. Der Franchisegeber muss dem Franchisenehmer ein tragfähiges Geschäftsmodell zur Verfügung stellen.
- Funktionierende Prozesse
- Klare Strukturen
- Nachgewiesene Markttauglichkeit
- Klare Kosten- und Gewinnstrukturen
Beispiel: McDonald’s hat sein Konzept mit standardisierten Rezepten, Abläufen und einem einheitlichen Service weltweit etabliert. Jeder neue Franchisenehmer erhält klare Vorgaben, damit das System nahtlos funktioniert.
2. Die Marke: Ein starkes Branding und einheitlicher Auftritt
Warum ein Franchise und kein eigenes Geschäft? Ganz einfach: Die Marke bringt einen Wiedererkennungswert mit sich. Kunden wissen sofort, worum es geht, und Vertrauen ist oft schon da. Aber das geht nur, wenn der Franchisegeber die Marke stark hält.
- Einheitliches Corporate Design (Logo, Farben, Schriften)
- Marketingstrategien und Vorlagen
- Schutz der Marke und des Namens
Beispiel: Bei Starbucks sieht jede Filiale weltweit nahezu identisch aus. Die Schriftzüge, das Design der Läden und sogar die Becher haben ein einheitliches Erscheinungsbild, was Kunden Vertrauen gibt.
3. Handbuch & Leitfäden: Der rote Faden für den Erfolg
Stell dir vor, du kaufst eine Maschine ohne Bedienungsanleitung. Genau so fühlt es sich an, wenn ein Franchisenehmer keine klaren Anweisungen bekommt. Ein gutes Franchise-Handbuch ist daher Pflicht!
Darin sollten stehen:
- Detaillierte Betriebsabläufe
- Marketing- und Verkaufsstrategien
- Anleitungen für die Kundenbetreuung
- Personalmanagement & Schulungskonzepte
- Rechtliche Vorgaben & Standards
Beispiel: Subway stellt seinen Franchisenehmern detaillierte Handbücher zur Verfügung, die alles vom Sandwich-Aufbau bis zum Kundenservice regeln, um ein einheitliches Erlebnis zu gewährleisten.
4. Schulungen & Weiterbildung: Know-how ist Gold wert
Egal, wie motiviert ein Franchisenehmer ist – ohne das richtige Wissen bringt die beste Marke nichts. Deswegen sind Schulungen unverzichtbar.
Typische Schulungsinhalte:
- Produkt- und Servicewissen
- Verkaufs- und Beratungstechniken
- Technische Abläufe
- Mitarbeiterführung
- Finanzplanung & Controlling
Beispiel: Burger King bietet seinen Franchisenehmern regelmäßige Schulungen, in denen sie lernen, wie man die besten Burger nach Standardrezepten zubereitet und gleichzeitig effiziente Arbeitsabläufe sicherstellt.
5. Standortanalyse & Marktforschung: Die richtige Location zählt
Ohne die richtige Lage kann selbst das beste Franchise scheitern. Ein guter Franchisegeber unterstützt seine Partner bei der Standortwahl.
- Markt- und Wettbewerbsanalyse
- Empfehlungen zur besten Lage
- Unterstützung bei Mietverhandlungen
Beispiel: Domino’s Pizza analysiert gezielt Stadtteile nach Lieferpotenzial, um sicherzustellen, dass neue Standorte optimal platziert sind und genug Kunden erreichen.
6. Einkaufsvorteile & Lieferanten: Geld sparen mit dem Netzwerk
Größe bringt Vorteile – das gilt auch beim Einkauf. Ein Franchisegeber sollte seinen Partnern den Zugang zu günstigen Einkaufskonditionen ermöglichen.
- Rahmenverträge mit Lieferanten
- Rabattaktionen
- Standardisierte Produktauswahl
Beispiel: OBI ermöglicht seinen Franchisenehmern den Zugang zu einem zentralisierten Einkaufssystem, das ihnen ermöglicht, Produkte zu günstigen Preisen einzukaufen.
7. Marketing & Werbung: Kunden gewinnen leicht gemacht
Marketing ist teuer und aufwendig – gut, wenn der Franchisegeber hier unterstützt.
- Zentral gesteuerte Kampagnen
- Social-Media-Strategien
- Vorlagen für lokale Werbung
Beispiel: McFit investiert viel in Online- und TV-Werbung, sodass alle Studios von der Markenbekanntheit profitieren, ohne selbst große Budgets aufbringen zu müssen.
8. Technische Infrastruktur: Ohne IT läuft nichts
Ob Kassensysteme, Warenwirtschaft oder Kundenmanagement-Tools – eine funktionierende IT ist entscheidend.
- Einheitliche Softwarelösungen
- Technischer Support
- Online-Buchungssysteme & Apps
Beispiel: Hotelketten wie Ibis bieten ihren Partnern zentralisierte Buchungssysteme, damit Gäste nahtlos Zimmer über die Hauptwebsite reservieren können.
9. Laufende Betreuung: Support ist alles
Ein Franchisenehmer ist kein Einzelkämpfer. Ein guter Franchisegeber bietet:
- Persönliche Ansprechpartner
- Erfahrungsaustausch mit anderen Partnern
- Regelmäßige Updates und Innovationen
Beispiel: Vapiano stellt seinen Franchisepartnern einen festen Ansprechpartner zur Seite, der ihnen hilft, Herausforderungen zu meistern und das Konzept kontinuierlich zu verbessern.
Fazit: Ein gutes Franchise lebt von starker Unterstützung
Franchise ist kein Selbstläufer. Wer sich für ein Franchise entscheidet, sollte darauf achten, dass der Franchisegeber mehr bietet als nur ein Logo. Erfolgreich wird man nur, wenn man die richtigen Tools, das Wissen und die Unterstützung bekommt. Also: Augen auf bei der Franchise-Wahl!
Danke für den tollen Beitrag! Ich finde, viele unterschätzen, wie umfangreich das ist, was ein Franchisegeber seinen Partnern liefern sollte. Klar, Markenname und Corporate Design sind Basics. Aber ohne ein durchdachtes Handbuch, intensive Schulungen und regelmäßige Unterstützung fühlt sich der Franchisenehmer schnell allein gelassen. Ein Freund von mir sagte mal: „Ohne klaren Fahrplan läuft das Franchise-Modell ins Leere.“ Mich interessiert: Wie umfangreich ist dein Einstiegspaket für neue Partner?
Beste Grüße, Jonas
Super spannender Beitrag! Ich denke, ein großer Punkt, den viele vergessen: Der Franchisegeber muss auch Systeme und Tools bereitstellen. Ich kenne ein Franchise, das von Anfang an ein Kassensystem, Warenwirtschaft und sogar Marketingsoftware mitliefert – das erleichtert den Start enorm. Mich würde interessieren: Setzt du bei solchen Tools auf eigene Lösungen oder arbeitest du mit externen Anbietern zusammen?
Liebe Grüße, Sophie
Danke für deinen Beitrag! Für mich gehört zur „Pflichtausstattung“ definitiv auch der Bereich Marketing: Werbemittel, Social Media Vorlagen, nationale Kampagnen – und bestenfalls auch ein Werbefonds, von dem alle profitieren. Ich habe mal erlebt, wie ein Franchisegeber da kaum Unterstützung bot – die Standorte vor Ort waren ziemlich auf sich alleine gestellt. Wie viel zentrale Marketingpower stellst du deinen Partnern zur Verfügung?
Viele Grüße, Marcel
Vielen Dank für den Beitrag! Ich finde super wichtig, dass der Franchisegeber auch laufend etwas zur Verfügung stellt – nicht nur beim Start. Regelmäßige Schulungen, Produkt-Updates, Support bei Fragen oder Problemen… Ich kenne ein System, wo der Franchisegeber monatlich Standort-Coachings anbietet. So fühlt sich der Partner nicht allein. Mich interessiert: Gibt’s bei dir feste Formate für die laufende Betreuung?
Liebe Grüße,
Laura
Toller Artikel! Was ich spannend finde: Auch Lieferantenkontakte oder Rahmenverträge können Teil des Pakets sein. Ein Franchisegeber, den ich kenne, stellt seinen Partnern exklusive Konditionen mit Lieferanten zur Verfügung – das bringt nicht nur Preisvorteile, sondern sichert auch die Produktqualität. Mich würde interessieren: Bietest du deinen Franchisenehmern auch zentral verhandelte Einkaufsbedingungen?
Viele Grüße, Tobias