Ist Nachhaltigkeit nur ein Trend oder die Zukunft des Franchisings?

Stell dir vor, du hast die Wahl zwischen zwei Franchise-Marken. Die eine setzt voll auf Nachhaltigkeit: umweltfreundliche Produkte, faire Arbeitsbedingungen, transparente Lieferketten. Die andere macht Business wie eh und je. Wo würdest du investieren? Oder noch wichtiger: Wo würden deine Kunden einkaufen?

Genau hier liegt der Knackpunkt. Nachhaltigkeit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr. Sie entscheidet darüber, welche Marken langfristig erfolgreich sind – und welche von der Bildfläche verschwinden. Besonders Franchisegeber, die sich strategisch für Nachhaltigkeit positionieren, profitieren auf mehreren Ebenen: Sie ziehen mehr Franchisenehmer an, binden loyale Kunden und setzen sich in einem umkämpften Markt durch. Doch warum genau ist das so? Lass uns einen Blick auf die wichtigsten Erfolgsfaktoren werfen.


1. Kunden kaufen bewusster – und bleiben treu

Die Zeiten, in denen Konsumenten nur auf den Preis geachtet haben, sind vorbei. Heute hinterfragen immer mehr Menschen, woher Produkte kommen, wie sie hergestellt wurden und welche Werte eine Marke vertritt. Besonders jüngere Generationen wie die Millennials und Gen Z achten darauf. Wer als Franchisegeber Nachhaltigkeit nicht ernst nimmt, verliert potenzielle Kunden.

Beispiel: Ein nachhaltiges Fast-Food-Franchise, das auf regionale Bio-Zutaten setzt, zieht bewusste Esser an. Diese Kunden kommen nicht nur wieder, sondern empfehlen die Marke weiter. So entsteht ein natürliches Wachstum durch Mundpropaganda.

Erfolgsfaktor: Wer authentisch nachhaltig handelt, gewinnt treue Stammkunden und profitiert von positiver Markenwahrnehmung.


2. Nachhaltigkeit senkt langfristig die Kosten

Viele denken, nachhaltige Prozesse wären teuer. Doch das Gegenteil ist oft der Fall! Energieeffiziente Systeme, weniger Verpackungsmüll und nachhaltige Materialien sparen auf lange Sicht enorm viel Geld.

Beispiel: Ein Franchisegeber aus der Modebranche setzt auf wiederverwertbare Materialien und reduziert Plastikmüll in der Verpackung. Das senkt die Produktionskosten und macht das Unternehmen unabhängiger von schwankenden Rohstoffpreisen.

Erfolgsfaktor: Nachhaltige Optimierung führt zu geringeren Fixkosten und höherer Profitabilität.


3. Franchisenehmer bevorzugen zukunftsfähige Konzepte

Jemand, der sich mit dem Gedanken trägt, Franchisenehmer zu werden, denkt langfristig. Niemand will in ein System investieren, das in wenigen Jahren aus der Mode kommt. Nachhaltige Konzepte bieten Sicherheit und Zukunftsfähigkeit – ein unschlagbares Argument bei der Partnergewinnung.

Beispiel: Ein nachhaltiges Fitness-Franchise nutzt energieeffiziente Geräte, verzichtet auf Plastikflaschen und bietet Recycling-Programme für Sportkleidung an. Dieses Konzept spricht umweltbewusste Investoren an, die nicht nur Geld verdienen, sondern auch etwas bewegen wollen.

Erfolgsfaktor: Nachhaltigkeit macht Franchise-Konzepte attraktiver für potenzielle Partner.


4. Gesetzliche Anforderungen werden strenger

Die EU und viele Länder weltweit verschärfen ihre Vorschriften in Sachen Nachhaltigkeit. Unternehmen, die sich nicht frühzeitig darauf einstellen, könnten später mit hohen Kosten oder gar Strafen konfrontiert werden.

Beispiel: Ab 2024 gelten in der EU neue Regeln zur Lieferketten-Transparenz. Franchisegeber, die bereits nachhaltige Lieferanten haben, sind hier klar im Vorteil und vermeiden plötzliche Umstellungskosten.

Erfolgsfaktor: Wer proaktiv handelt, vermeidet teure Anpassungen und rechtliche Probleme.


5. Nachhaltigkeit sorgt für bessere Arbeitgebermarke

Mitarbeiter wollen nicht nur einen Job, sondern eine sinnvolle Aufgabe. Besonders jüngere Generationen suchen Arbeitgeber, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Franchises, die Nachhaltigkeit leben, ziehen motivierte, qualifizierte Mitarbeiter an – ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Beispiel: Ein Gastronomie-Franchise, das Lebensmittelverschwendung reduziert und faire Löhne zahlt, gewinnt leichter engagierte Fachkräfte. Das senkt die Fluktuation und verbessert den Service.

Erfolgsfaktor: Wer Nachhaltigkeit in die Unternehmenskultur integriert, gewinnt und hält Talente.


Fazit: Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern ein Muss

Franchisegeber, die sich nachhaltig aufstellen, haben klare Vorteile:

  • Sie sprechen bewusste Kunden an
  • Sie senken langfristig Kosten
  • Sie ziehen motivierte Franchisenehmer an
  • Sie bleiben rechtlich auf der sicheren Seite
  • Sie schaffen eine starke Arbeitgebermarke

Der Trend ist klar: Wer sich nicht nachhaltig positioniert, wird es in Zukunft schwer haben. Doch wer jetzt handelt, kann sich einen entscheidenden Vorteil sichern – für sich, seine Partner und die Welt.

3 Replies to “Warum ist Nachhaltigkeit ein Erfolgsfaktor für Franchisegeber?”

  1. Vielen Dank für den inspirierenden Beitrag! Ich finde, das Thema Nachhaltigkeit ist heute kein Bonus mehr, sondern echte Pflicht – auch (oder gerade) für Franchisegeber. Ich sehe’s bei mir selbst: Ich gehe viel bewusster einkaufen, achte auf Herkunft, Verpackung, Produktionsbedingungen. Und ich bin sicher, viele Kund:innen ticken genauso. Ein Franchise-System, das konsequent nachhaltig arbeitet, schafft Vertrauen – und genau das bindet Kunden langfristig. Glaubst du, Franchisegeber unterschätzen noch, wie stark Nachhaltigkeit heute als Kaufargument wirkt?

    Viele Grüße,
    Clara

  2. Danke für deinen super Beitrag! Was ich spannend finde: Franchisegeber haben die große Chance, Nachhaltigkeit systematisch anzugehen – einfach, weil sie Strukturen vorgeben können. Ein Freund von mir ist Franchisenehmer und erzählt, dass bei ihnen alles klar geregelt ist – von regionalen Lieferketten bis hin zur Müllvermeidung. Dadurch bleibt’s nicht beim Lippenbekenntnis, sondern wird wirklich gelebt. Findest du auch, dass gerade dieses einheitliche Vorgehen der große Vorteil für nachhaltige Franchisesysteme ist?

    Beste Grüße,
    Robert

  3. Vielen Dank für den Beitrag, sehr spannend geschrieben! Was ich aus Kundensicht super wichtig finde: Authentizität. Nachhaltigkeit funktioniert nur dann als Erfolgsfaktor, wenn es echt gelebt wird und nicht nur als Greenwashing rüberkommt. Ich hab mal erlebt, dass ein Franchise zwar mit „grünen“ Slogans geworben hat – aber beim Blick hinter die Kulissen sah das ganz anders aus. Genau da verlieren Unternehmen heute ganz schnell Glaubwürdigkeit. Denkst du, Transparenz ist mittlerweile der entscheidende Punkt, wenn’s um nachhaltige Positionierung geht?

    Liebe Grüße,
    Miriam

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