Stell dir vor: Dein Unternehmen wächst, ohne dass du selbst jedes neue Standbein aufbauen musst. Klingt gut? Willkommen in der Welt des Franchise!

Hast du dich jemals gefragt, ob dein Geschäftsmodell das Potenzial hat, als Franchise-System zu funktionieren? Könnten andere Unternehmer deine Idee kopieren und damit erfolgreich sein? Und viel wichtiger: Würde das deinem Unternehmen wirklich nützen?

Franchising ist eine der spannendsten Formen der Expansion. Aber nicht jedes Geschäftsmodell eignet sich dafür. In diesem Artikel erfährst du, worauf es ankommt, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest und wie du dein Modell auf Franchisetauglichkeit prüfen kannst.


Was bedeutet Franchising eigentlich?

Kurz gesagt: Beim Franchising verkaufst du anderen Unternehmern das Recht, dein erprobtes und funktionierendes Geschäftsmodell gegen Gebühr zu nutzen. Du stellst Marke, Wissen, Prozesse und oft auch Produkte zur Verfügung. Im Gegenzug zahlen die Franchise-Nehmer meist eine Einstiegsgebühr plus laufende Lizenzgebühren.

Ein bekanntes Beispiel? McDonald’s! Jeder McDonald’s-Betreiber führt sein eigenes Restaurant, aber das Konzept, die Produkte, die Prozesse – all das kommt von der Zentrale.

Aber: Was für McDonald’s funktioniert, klappt nicht automatisch bei jedem Geschäftsmodell. Schauen wir uns also an, ob deins passt.


Welche Kriterien muss ein Geschäftsmodell erfüllen, um franchisierbar zu sein?

Nicht jede gute Idee ist automatisch ein gutes Franchise-Modell. Dein Business muss einige Voraussetzungen erfüllen:

1. Skalierbarkeit

Kann dein Konzept in anderen Städten oder Ländern mit dem gleichen Erfolg umgesetzt werden? Ein handgefertigtes Einzelstück-Geschäft ist schwer zu duplizieren, ein standardisierter Service dagegen einfacher.

2. Wiederholbare Prozesse

Dein Geschäftsmodell muss klar definierte Abläufe haben, die von anderen Menschen leicht erlernt und umgesetzt werden können. Gibt es Checklisten, Anleitungen, festgelegte Standards?

3. Starke Marke

Eine etablierte und wiedererkennbare Marke ist Gold wert. Kunden sollen deinem Franchise-Nehmer sofort vertrauen. Ohne eine starke Marke kann es schwer werden.

4. Profitabilität

Das Modell muss sich finanziell lohnen – für dich als Franchise-Geber, aber auch für deine Franchise-Nehmer. Niemand investiert in ein System, das kaum Gewinn abwirft.

5. Einführung und Schulung

Kannst du Franchise-Nehmer schulen, damit sie dein Geschäft auf dem gleichen Niveau betreiben? Eine solide Einarbeitung ist essenziell.


Teste dein Modell: Ist es wirklich franchisierbar?

Hier eine einfache Checkliste. Beantworte jede Frage mit Ja oder Nein:

  • Funktioniert mein Geschäft auch ohne meine persönliche Anwesenheit?
  • Kann ich meine Prozesse dokumentieren und standardisieren?
  • Gibt es eine wiederholbare Erfolgsformel?
  • Ist meine Marke bereits etabliert oder stark ausbaufähig?
  • Gibt es eine klare Nachfrage nach meinem Angebot?
  • Könnte ich neue Partner erfolgreich in mein Konzept einweisen?
  • Ist mein Geschäftsmodell finanziell attraktiv für Franchise-Nehmer?

Falls du fast alle Fragen mit Ja beantworten kannst, könnte dein Geschäftsmodell durchaus franchisierbar sein!


Nächste Schritte: Wie verwandelst du dein Geschäftsmodell in ein Franchise?

Wenn du das Potenzial siehst, geht es an die Umsetzung. Diese Schritte sind entscheidend:

  1. Dokumentation erstellen: Alle Abläufe, Prozesse und Standards müssen in einem Franchise-Handbuch festgehalten werden.
  2. Marke schützen: Dein Firmenname, Logo und geschäftliche Identität sollten rechtlich gesichert sein.
  3. Rechtliche Grundlagen klären: Ein wasserdichter Franchise-Vertrag ist Pflicht.
  4. Pilotstandorte testen: Bevor du viele Partner ins Boot holst, teste dein System mit einem oder zwei Pilot-Franchise-Standorten.
  5. Franchise-Nehmer finden: Du brauchst Unternehmer, die dein System mit Leidenschaft umsetzen wollen.
  6. Begleiten und weiterentwickeln: Franchising ist kein Selbstläufer. Du musst deine Partner unterstützen und das System weiter optimieren.

Fazit: Lohnt sich Franchising für dich?

Franchising kann ein fantastischer Weg sein, um dein Unternehmen zu skalieren. Aber es ist kein Selbstläufer. Du musst bereit sein, dein Wissen zu teilen, dein System klar zu definieren und dauerhaft deine Franchise-Nehmer zu unterstützen. Wenn du das kannst, dann kann dein Unternehmen auf eine Weise wachsen, die du allein niemals schaffen würdest.

Hast du Fragen dazu? Oder kennst du bereits ein Franchise, das du bewunderst? Schreib es in die Kommentare!

5 Replies to “Ist ein Geschäftsmodell franchisierbar?”

  1. Danke für den spannenden Beitrag! Ich finde, die Frage „Ist mein Geschäftsmodell franchisierbar?“ Klingt erstmal einfach, aber da steckt richtig viel drin. Ich hab mal mit einem Franchiseberater gesprochen, der meinte: „Alles, was sich standardisieren, erklären und multiplizieren lässt – ohne dass der Gründer selbst überall sein muss – hat Potenzial.“ Mich würde interessieren: Hast du bestimmte Kriterien, die du nutzt, um genau das zu prüfen?
    Viele Grüße, Felix

  2. Toller Beitrag! Ich glaube, ein entscheidender Punkt ist: Wie stark hängt der Erfolg an der Person hinter dem Geschäft? Wenn das Modell zu sehr vom Gründer selbst lebt – sei’s durch Netzwerke, spezielle Fähigkeiten oder persönliches Charisma – wird’s schwer, das zu replizieren. Ich kenne einen Franchisegeber, der sich ganz bewusst erst Strukturen geschaffen hat, bevor er erweitert hat. Wie machst du dein Konzept unabhängig von dir selbst?

    Liebe Grüße, Laura

  3. Danke für den Beitrag! Ich finde, ein wichtiger Punkt beim Thema „franchisierbar oder nicht“ ist auch die Rentabilität. Ein Franchise muss ja nicht nur dem Franchisegeber gebracht werden, sondern auch für die Partner wirtschaftlich attraktiv sein. Ich hab mal gehört: Wenn das Modell nur knapp profitabel ist, lohnt es sich selten für beide Seiten. Arbeitest du schon vorher mit Finanzmodellen, um das durchzurechnen?
    Viele Grüße,
    Jonas

  4. Super Beitrag, danke dir! Ich denke, ein oft unterschätzter Faktor ist auch die Frage: Gibt es einen klaren Marktbedarf – und lässt sich der Bedarf an verschiedenen Standorten gleich gut bedienen? Ein befreundeter Franchisegeber meinte mal, dass manche Konzepte zu sehr an regionale Eigenheiten gebunden sind. Mich interessiert: Prüfst du vorher, ob dein Modell auch in anderen Regionen oder Ländern funktioniert?

    Liebe Grüße, Clara

  5. Vielen Dank für den Artikel! Für mich ist ein franchisierbares Modell vor allem eines: prozesstreu . Alles, was sich in einem Handbuch verpacken lässt und zuverlässig wiederholbar ist, hat gute Chancen. Wenn’s aber zu individuell oder kompliziert wird – schwierig. Mich interessiert: Arbeitest du beim Aufbau auch direkt daran, alle Abläufe so klar wie möglich zu dokumentieren?

    Viele Grüße,
    Tobias

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